Wieder ging über Krauchenwies ein Unwetter nieder. Diesmal mit lang anhaltenden Regen und somit mit einer großen Wassermenge.
Gegen 1:30 Uhr drohte in der Habsthaler Straße ein Keller voll zu laufen. In einer Abflussleitung, in die auch die Rückhaltebecken laufen, kam es zu Stauungen. Nachdem diese beseitigt und andere neuralgischen Punkte kontrolliert waren, war Einsatzende. Erst mal!
Die Nachtruhe war nur von kurzer Dauer: Um 5:00 Uhr kam die nächste Alarmierung. Diesmal ging es in den Kohlernweg. Wasser drang in einen Keller ein und der Garten war bereits überflutet. Und der Wasserpegel stieg stetig an. Weitere Häuser im Kohlernweg und in der Bahnhofsstraße meldeten Wassereinbruch. Auch auf der Straße stand das Wasser. Schnell war klar, dass es hier nicht mit Kellerauspumpen allein getan ist. Die Ursache musste bekämpft werden. Und die kam vom Oberflächenwasser über die neben den Häusern liegenden Wiesen und dem steigenden Grundwasserspiegel. Und so wurde Verstärkung angefordert: Von Gammertingen kam eine Hochleistungspumpe mit 6000 ltr/min. Das THW von Riedlingen kam mit einer Hochleistungspumpe, die 5000 ltr/min bewältigte, ebenso die Pumpe vom THW Überlingen. Die vielen zusätzlichen Hochleistungstauchpumpen des THW schafften je 2500 ltr/min. Zwei Kameraden aus der Landwirtschaft schaften mit Pumpfass und Zapfwellenpumpe rund 15.000 ltr/min. Weiter waren zwei Fahrzeugpumpen sechs Tragkraftspritzen 10 Hochleistungstauchpumpen und über 30 andere Tauchpumpen und Wassersauger im Einsatz. Diese kamen, außer von der eigenen Wehr, von Pfullendorf, Sigmaringendorf und THW. Zusätzlich kam von Sigmaringen die Führungsunterstützung auf Kreisebene (ELW 2) und von Pfullendorf die Drohne. Weitere Unterstützung kam vom THW Pfullendorf, und den Feuerwehren aus Bad Saulgau und Bingen. Um nicht das Wasser von einem Keller in den anderen zu pumpen, sondern dieses endgültig zu "entsorgen" mussten insgesamt ca. 5 km Schläuche verlegt werden. Diese mündeten hauptsächlich auf der Mühlebrücke in den Andelsbach. Weitere Zahlen: auf der überflutenden Fläche von rund 73.000 m² waren ca. 22.000 m³ Wasser. In Spitzenzeiten konnten wir 60 m³ Wasser pro Minute abführen. Das macht in der Stunde 3,6 Mio. Liter oder ca. 22000 Badewannen. Ab Mittag ging der Pegelstand langsam zurück. Und am Nachmittag konnten die ersten Kräfte die Einsatzstelle wieder verlassen. Einsatzende dieser wahrhaften Materialschlacht war aber erst am Samstag um die Mittagszeit. Davor mussten die Tauchergruppe der Feuerwehr Mengen noch eine Absperrung in einem Schacht entfernen. Ganz herzlich möchte sich die Feuerwehr bei den Anwohnern bedanken, die trotz eigener Probleme mit dem Hochwasser die Einsatzkräfte großzügig und hervorragend verpflegten.