Erstmals seit Corona kam neulich die Führungsgruppe Sigmaringen, bestehend aus Feuerwehrmitgliedern der Wehren Sigmaringen, Sigmaringendorf, Bingen, Inzigkofen und Krauchenwies zusammen. Impulsgeber war die Wehr aus Krauchenwies. Dabei entstand die Idee wieder eine praktische Übung durchzuführen. Und so kamen am Freitag, 22.07. über 100 Feuerwehrangehörige mit rund 20 Fahrzeugen zu einer beeindruckenden Übung in Krauchenwies zusammen. Ausgangslage war ein "Verkehrsunfall" direkt vor der Gemeindehalle Waldhorn. Ein LKW wollte links in einen Hof abbiegen und musste verkehrsbedingt warten. Ein Nachfolgender PKW hielt ebenfalls an. Ein weiterer LKW, beladen mit Gefahrgut, erkannte die Situation zu spät und schob den PKW unter den ersten LKW. Durch den Aufprall schlug auf der Ladefläche des Gefahrenguttransporters ein IBC-Gebinde leck und Flüssigkeit tropfte auf die Straße. In den drei Fahrzeugen waren insgesamt sechs Personen mit verschiedenen Verletzungsmuster, dargestellt durch geschminkte Jugendfeuerwehrmitglieder. Die Feuerwehr Krauchenwies führte die erste Erkundung durch und übernahm die Menschenrettung. Nach ihrer Rettung kamen die Verletzten außerhalb des "Gefahrenbereichs" auf einen zentralen Bereich, wo sie versorgt und dem Malteser Rettungsdienst übergeben wurden. Der Malteser Rettungsdienst war mit vier Fahrzeugen plus dem Einsatzleitfahrzeug und der Helfer vor Ort Gruppe Krauchenwies im "Einsatz". Bei dem austretenden Stoff handelte es sich um "Schwefelsäure". Daraufhin wurde der Gefahrengutzug des Landkreis Sigmaringen alarmiert. Dieser speziell ausgebildete Zug besteht aus Mitgliedern der Feuerwehren Mengen, Meßkirch, Bad Saulgau, Pfullendorf und Sigmaringen. Der mit Chemikalienschutzanzug ausgerüstet Trupp verhinderte das Eindringen des Gefahrenstoffes in die Kanalisation, dichtete den Behälter provisorisch ab und führte ihn einer Fachfirma zu. Im zwischenzeitlich aufgebauten Dekontaminationszelt wurde der Trupp danach abgeduscht (dekontaminiert). Die Drohnengruppe aus Pfullendorf übernahm die Aufklärung und Dokumentation aus der Luft. Die Notfallseelsorge stand mit zwei Personen zur Betreuung bereit. "Diese Übung hat allen gutgetan nach dieser (Corona) Zeit", so Jürgen Bossert, Leiter der Führungsgruppe. Es habe alles vorbildlich geklappt, obwohl es kein Drehbuch gab, zeigte er sich voll zufrieden.